Bautrocknungsarten - Methoden zur Trocknung durchnässter Wände in Häusern
Die Wände von Häusern können aus vielen Gründen feucht werden. Nicht immer ist ein Hochwasser die Ursache. Es kann ebenso gut die Folge von mangelhafter Belüftung und vor allem von unzureichender Isolierung sein. Die Feuchtigkeit an der Wand selbst kann zum Auftreten eines gesundheitsgefährdenden Pilzes führen. Wir prüfen, welche Trocknungsmethode am effektivsten ist.
Wann wird eine Bautrocknung nötig?
Ursachen von Feuchtigkeit: Langfristig hohe Luftfeuchtigkeit in einem Gebäude führt zu Schäden am Gebäude und an den darin befindlichen Geräten.
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent und hängt von der Raum-Temperatur ab z.B.:
- 55-60 Prozent bei 19-20 Grad Celsius Raumtemperatur
- 40-45 Prozent bei 21-22 Grad Celsius Raumtemperatur
Jede Abweichung schadet auch der Gesundheit der Bewohner (u. a. Infektionen, Hautprobleme, Husten, Halsentzündungen, Allergien, Nierenprobleme und sogar Krebs).
Warum die Feuchtigkeit zu hoch wird?
Eine zu hohe Feuchtigkeit in einem Gebäude kann verschiedene Ursachen haben. Sie ist häufig die Folge einer unzureichenden Belüftung, insbesondere in Verbindung mit Kondensationseffekten. Die Quelle der Feuchtigkeit kann auch aus dem Boden eindringendes Wasser sein, das durch eine unsachgemäße Wasserisolierung von Fundamenten oder Böden entstanden ist. Eine weitere Ursache für hohe Feuchtigkeit sind Überschwemmungen, auch wenn sie nicht direkt das Haus betreffen. Überschwemmungen führen in der Regel ein deutlich höheren Grundwasserspiegel mit sich.
Die Ursache ausfindig machen
Daher ist es immer notwendig, die Ursache für die Feuchtigkeit zu finden, geeignete Trocknungsmethoden anzuwenden und den Schaden zu beheben. Manchmal reicht es aus, einen Luftentfeuchter zu mieten, in anderen Fällen muss man über invasive Methoden nachdenken. Wenn die Arbeiten weiter fortgeschritten sind, sollten Sie Fachleute damit beauftragen, die zum Beispiel die Wärmedämmung und die Dampfdurchlässigkeit der einzelnen Schichten überprüfen.
Was ist die Saugtrocknung und woraus besteht sie?
Die Saugtrocknung mit trockener Luft ist die einfachste Methode. Wenn das Wetter es zulässt, genügt es, Fenster und Türen zu öffnen. Mit speziellen Geräten wie Luftentfeuchtern, die z. B. Lithiumchlorid, Silikon- oder Kieselgel verwenden, können wir einen Raum schneller und effektiver trocknen. Luftentfeuchter erwärmen die Luft im Raum und trocknen feuchte Wände.
Feuchtigkeits- und Wärmedämmung von Fundament und Boden
Jedes Gebäude muss über eine kontinuierliche Feuchtigkeits- und Wärmedämmung verfügen.
Wände und Fundamente müssen isoliert werden:
- Vertikale Isolierung - schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit durch die Grundmauern. Bei nicht unterkellerten Gebäuden besteht sie aus zwei oder drei Schichten bituminöser Masse. Wenn das Gebäude unterkellert ist, kann eine Wasserisolierung und eine Banddrainage um das Gebäude herum erforderlich sein;
- Horizontale Isolierung - trennt die oberirdische Wand vom Fundament und schützt sie vor der vom Boden aufsteigenden Feuchtigkeit. Sie wird aus zwei Lagen Dachpappe auf Kleber oder unter Verwendung von technischer Polyethylen-Isolierfolie hergestellt. Bei der Fußbodendämmung besteht die Schicht aus einer dichten Baufolie, die auf die Wand gedreht und mit einer Überlappung von 15 cm verlegt wird.
- Die Wärmedämmung des Fundaments - kann mit einer Schicht aus extrudiertem Polystyrol erfolgen, die direkt auf die Fundamentschicht aufgetragen wird, oder mit hartgeschäumtem Polystyrol mit reduzierter Absorptionsfähigkeit, das auf die Betonplatte aufgebracht wird. Anstelle von Polystyrol können auch harte Mineralwollplatten verwendet werden, die jedoch teuer sind und ein hohes Absorptionsvermögen aufweisen. Auch die Verwendung von Blähton oder einer anderen Zuschlagsschicht mit guten Wärmedämmeigenschaften ist selten.
Wenn die Fundamente zu niedrig, zu flach oder beschädigt sind, kann es erforderlich sein, die Fundamente abzustützen. Das ist zu empfehlen, wenn die Fundamente unterspült wurden, oberhalb der Frostgrenze eingesunken sind oder den Keller vertiefen. Vor allem wichtig wenn ein zusätzliches Stockwerk errichtet oder einen Anbau in unmittelbarer Nähe eines bestehenden Gebäudes vorgenommen werden soll.
Unterhöhlung von Wänden und Wiederherstellung der horizontalen Isolierung
Eine der Methoden zur Trocknung von Gebäuden ist das Unterhöhlen von Wänden, um eine horizontale Isolierung zu schaffen oder wiederherzustellen. Es handelt sich um eine Methode zum Schutz von Hauswänden gegen das so genannte kapillare Aufsteigen (vertikales Fließen von Wasser aus dem Boden in Poren nach oben). In der Regel wird das Wasser bis zu einer Höhe von 1,5 m gezogen, wobei alles von der Struktur der Kapillaren, der Verdunstungsrate und der Feuchtigkeit an den Wänden abhängt.
Diese Methode sorgt unter für eine effektive kapillare Feuchtigkeitssperre. Zum einen führt sie zur Trocknung des Gebäudes, zum anderen schützt sie es für die Zukunft. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der horizontalen Dämmung beginnen mit dem Unterschneiden der Wand in Höhe der horizontalen Dämmung. Anschließend werden die Fugen mit einem Abstand von ca. 1,5 cm mit Druckluft aufgeblasen und die horizontale Dämmung - spezielle Platten aus Polyethylen, Glasfaser oder Polypropylen - darin verlegt. Nach dem Verlegen werden alle paar Dutzend Zentimeter Keile eingeschlagen und die Fugen mit Betonmörtel mit Dichtungszusätzen gefüllt.
Wiederherstellung der horizontalen oder vertikalen Isolierung durch Einspritzung
Neben den oben beschriebenen Methoden können auch Injektionsverfahren innerhalb des Gebäudes angewandt werden, um die Freilegung der Fundamente zu vermeiden. Es gibt mehrere verschiedene Arten von Injektionen:
- Druckeinspritzung - beinhaltet das Bohren von Löchern, um darin Injektoren zu platzieren. Anschließend wird eine Dichtungsmasse (z. B. Epoxid-, Mineral- oder Polyurethanharz) unter Druck injiziert. Diese Methode wird für die Sanierung der horizontalen Dämmung an der Verbindung zwischen Wand und Fundamentplatte empfohlen. Zu den Varianten gehören die mehrstufige Injektion (es wird eine Silikonmikroemulsion verwendet) und die Impulsinjektion (Silikonmikroemulsion und ein spezielles Gerät, das die Injektion vornimmt).
- Schwerkrafteinspritzung - dabei werden Löcher mit einem Durchmesser von 2-3 cm in einem Winkel von 15-30 Grad gebohrt und anschließend ein hydrophobes Mittel in die Trennwände eingebracht. Neben der horizontalen und vertikalen Dämmung wird diese Methode unter anderem zur Verstärkung der Struktur und zum Füllen von Hohlräumen eingesetzt.
- Kristalline Einspritzung - dabei werden Löcher mit einem Durchmesser von etwa 2 cm in einem Winkel von etwa 30 Grad gebohrt. In diese wird dann das Injektionsmaterial, eine Mischung aus Wasser, Portlandzement und Silikataktivator, eingebracht.
- Paraffin-Einspritzung - eine Injektion mit erhitztem Paraffin, das in die Trennwand gespritzt wird. Dazu sind spezielle computergesteuerte Geräte erforderlich.
- Zement-Einspritzung - Zementinjektionen werden zur Instandsetzung von Beton- und Mauerwerksbauten eingesetzt. Die flüssige Masse gelangt in die Risse und füllt diese wirksam aus.
Andere Methoden der Gebäudetrocknung
Die besten Ergebnisse werden mit gemischten Techniken erzielt, z. B. mit der Absorptionstrocknung und einer der invasiven Methoden. Neben den oben erwähnten Verfahren ist auch die Elektroosmose sehr beliebt.
Es gibt zwei elektro-osmotische Methoden - passiv und aktiv:
- Passive elektroosmotische Methode - Verlegung einer Reihe von Anoden im Mauerwerk und Einführung von Elektroden, die Kathoden bilden, in den Boden. Die beiden Elektrodenreihen sind durch einen Draht verbunden, was zu einer Abwärtsbewegung der Elektronen im äußeren Kreislauf und im Mauerwerk führt.
- Aktive elektroosmotische Methode - eine Gleichstromquelle ist zwischen den beiden Elektrodenreihen angeschlossen.
Die magnetische Interferenzmethode (magnetokinetische Methode) ist nicht-invasiv. Es nutzt das Magnetfeld der Erde, das den Transport von Feuchtigkeit aus dem Boden fördert. Um die Trennwände auf diese Weise zu trocknen, muss ein spezielles Gerät angeschafft und dauerhaft in der untersten Etage des Gebäudes installiert werden, ohne dass es mit Strom versorgt werden muss.
Es gibt viele Methoden und Wege, um die Wände eines Gebäudes zu isolieren und zu trocknen. Diese Methoden sind nicht immer aggressiv, obwohl sie oft notwendig sind, insbesondere um Fehler zu korrigieren und Probleme mit übermäßiger Feuchtigkeit in Zukunft zu vermeiden.