Nach dem Kauf des Grundstücks kann sich der Bauherr um die Planung des Hauses kümmern. An diesem Punkt muss man sich entscheiden, ob man eine günstige fertige Hausplanung kauft oder einen Architekten mit der Erstellung eines individuellen Projekts beauftragt.
Was ist bei einer Hausplanung zu beachten?
Es müssen viele Dinge im Vorfeld bedacht werden und jeder Bauherr sollten sich im klaren sein, welcher Haustyp gebaut werden soll. Ob wir ein einstöckiges Haus (also einen Bungalow), ein Haus mit einem Dachgeschoss (z.B. Stadtvilla) oder mit zusätzlichen Geschossen (Generationenhaus) bauen wollen.
Im folgenden Artikel erläutern in 10 Punkten, worauf man bei einer guten Hausplanung achten sollte.
Punkt 1: Wie groß soll die Wohnfläche im Haus werden?
Bei der Planung der Wohnfläche des Hauses, sollten Sie nicht nur die Anzahl der Familienmitglieder berücksichtigen, sondern auch die Möglichkeit, dass die Familie in Zukunft Zuwachs bekommt. Bis vor noch nicht so langer Zeit wurden in Deutschland noch große Häuser gebaut, mit dem Hintergrund, dass die erwachsenen Kinder später darin wohnen werden.
Die Industrialisierung und Verstädterung haben dazu geführt, dass viele Häuser heutzutage von Eltern im Ruhestand alleine bewohnt und unterhalten werden müssen. Bevor Sie sich für den Kauf einer großen Immobilie entscheiden, sollten Sie daher mehrmals über Ihre finanziellen Möglichkeiten im höheren Alter nachdenken. Dabei muss auch ein späteres Szenario, mit wenig Einnahmen berücksichtigt werden.
Die meisten Häuser, die derzeit in Deutschland gebaut werden, haben eine Fläche zwischen 120 und 150 Quadratmetern. Ein Haus mit einer solchen Fläche ist ausreichend für eine 5-köpfige Familie oder sogar für eine Mehrgenerationenfamilie. Bei der Größe der Wohnfläche muss man bedenken, ob in Zukunft nicht ein Geschäft oder Home-Office im Haus betrieben werden soll. In diesem Fall lohnt es sich, zusätzlichen Raum zu schaffen, der als Hauswirtschaftsraum oder Gästezimmer dienen kann, bis der Betrieb läuft. In diesem Fall, kann der Raum so nahe wie möglich am Hauseingang liegen.
Punkt 2: Bungalow, Stadtvilla oder Haus mit Satteldach?
Wenn wir nur ein einfaches Haus bauen möchten, wäre das Projekt eines einstöckigen Hauses (Bungalow) zu empfehlen. Wir müssen weder eine massive Decke noch eine Treppe bauen. Solche Häuser gelten auch als einfach zu benutzen. In einem Gebäude, in dem es keine Treppen gibt, können wir uns in jedem Alter problemlos bewegen.
Der unbestreitbare Nachteil von Bungalow-Häusern besteht jedoch in den höheren Baukosten, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, eine größere Bodenfläche, ein Fundament und ein kostspieliges Dach zu bauen. Außerdem kann ein Bungalow wegen der großen Baufläche nicht auf einem kleineren Grundstück gebaut werden.
Ein Haus als Bungalow auf einem kleineren Grundstück ist wegen der großen Baufläche oft nicht realisierbar.
Aus diesen Gründen entscheidet sich ein großer Prozentsatz der Investoren für ein Haus mit mehreren Etagen, das auch auf einem kleinen Grundstück problemlos gebaut werden kann. Aber auch der Bau eines mehrstöckigen Hauses ist nicht billig. Wir müssen sehr haltbare und widerstandsfähige Decken (und gut schallgedämmte) und kostspielige Treppen bauen. Außerdem benötigt ein separates Treppenhaus eine Fläche von etwa 10 m².
Eine Zwischenlösung zwischen einem einstöckigen und einem eingeschossigen Haus ist die Wahl eines Hausprojekts mit einem gut nutzbaren Dachgeschoss (Satteldach). Diese Häuser gehören zu den preiswertesten, die gebaut werden können. Der Nachteil ist eine geringere nutzbare Fläche im Dachgeschoss (aufgrund der Schrägen) und die Notwendigkeit, zusätzlichen Platz für eine Treppe vorzusehen.
Punkt 3: Ein Haus mit oder ohne Keller?
Die Entscheidung, einen Keller in ein Haus einzubauen, erweist sich auch als ziemlich schwierig. Früher war ein Keller ein Ort für eine Speisekammer, eine Heimwerkstatt oder einen Heizungsraum. Immer mehr Menschen verzichten heute auf den Bau eines Kellers und bauen Hauswirtschaftsräume im Erdgeschoss oder als freistehende Objekte an. Der Grund dafür ist vor allem einer: Einsparungen. Der Bau eines Kellers verursacht hohe Kosten für die Wasserisolierung und wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch ist, sind die Kosten des Keller-Baus noch höher.
Immer mehr Bauherren verzichten heute auf den Bau eines Kellers und bauen Hauswirtschaftsräume im Erdgeschoss oder als freistehende Gebäude an.
Es gibt jedoch auch Gründe, die für den Bau eines Kellers sprechen. Die Eigentümer von Häusern mit Kellern betonen, dass ein Keller eine große Platzersparnis darstellt. Was besonders auf einem kleinen oder engen Grundstück wichtig ist. Der Bau eines Kellers lohnt sich auch dann, wenn man aufgrund des abschüssigen Geländes ein hohes Fundament bauen müsste. In einem solchen Fall wäre es sinnvoll, einen Keller für das Haus zu bauen.
Punkt 4: Welcher Heizungstyp für das Haus?
Bei der Planung des Heizungsraums, sollte man sich von der Funktionalität und der guten Anbindung zu den anderen Räumen des Haus überzeugen. Bei Fertighäusern platzieren Architekten den Heizraum in der Regel zwischen der Garage und dem Hauseingang. Man muss auch an die erforderlichen Größe des Heizungsraums oder Belüftung des Raums denken, die von der Art der Wärmequelle abhängt, die in den Bauvorschriften geregelt ist.
Die bequemste Lösung ist natürlich die Installation von Anlagen, die erneuerbare Energiequellen nutzen. Dabei handelt es sich z.B. um wartungsfreie Wärmepumpen (einige von ihnen benötigen keinen zusätzlichen Platz - sie können z.B. an der Gebäudewand montiert werden - wie die Luftwärmepumpe) oder effiziente Photovoltaikmodule, die subventioniert werden können.
Unter den herkömmlichen Heizquellen ist eine Gastherme die am wenigsten störanfällige. Dieses Gerät ist nahezu wartungsfrei und benötigt keinen zusätzlichen Platz für Brennstoff. Außerdem kann eine Gastherme nicht nur in einem separaten Heizraum, sondern auch in der Küche oder im Flur installiert werden.
Für Heizkessel mit festen Brennstoffen gelten deutlich strengere Anforderungen. Dazu gehören eine Mindestmaße für den Heizraum und den Festbrennstoffkessel, sein Abstand zu den Wänden und die Anforderungen an die Belüftung.
Es muss ausreichend Platz für den Brennstoff vorgesehen werden. Darüber hinaus ist ein Festbrennstoffkessel nicht gerade ein komfortables Gerät. Er muss ständig gepflegt und gewartet werden. Wenn Sie sich für diese Wärmequelle entscheiden, lohnt es sich, eine Tür zu planen, die direkt nach draußen führt, so dass der Transport von Brennstoff oder Asche nicht durch andere Räume im Haus erfolgen muss.
Punkt 5: Sinnvolle Raumaufteilung im Haus
Wir müssen alle Räume des Hauses nach den benötigten Installationen ordnen. Idealerweise sollten die Bäder nebeneinander oder untereinander liegen. Dadurch wird ein einziger Abwasserstrang und ein einziger Lüftungskanal möglich. In der Nähe von Bad und Küche sollte ein Raum liegen, in dem ein Warmwasserspeicher untergebracht wird. Dadurch kühlt das Wasser nicht ab, wenn es durch kurze Leitungsabschnitte fließt.
Außerdem lohnt es sich, über die Intensität des Lärms in den einzelnen Räumen nachzudenken und sie so zu ordnen, dass der Lärmpegel nicht störend ist. Dabei geht es vor allem darum, den Tagesbereich vom Nachtbereich zu trennen. In mehrstöckigen Häusern oder Häusern mit nutzbarem Dachgeschoss ist diese Unterteilung durch die Trennung der Stockwerke möglich.
Punkt 6: Welche Küche soll geplant werden? Offen oder geschlossen?
Der nächste Schritt ist die Planung der Küche. Sie kann ein separater Raum sein, aber in den meisten neuen Hausentwürfen nimmt die Küche die Form eines großen Anbaus an, der ein Element des Wohnzimmers ist. Sowohl offene als auch geschlossene Küchen haben ihre Vor- und Nachteile. Bei einer Küche in einem separaten Raum dringen keine Gerüche in das Wohnzimmer ein. Außerdem ist es in einer solchen Küche leichter, Ordnung zu halten.
Bei einer Küche in einem separaten Raum vermeiden wir, dass Gerüche in das Wohnzimmer gelangen.
Wenn Sie sich hingegen für ein separaten Küchenanbau entscheiden, ist es bequemer für Menschen, die nur selten kochen und ohnehin lieber im Wohnzimmer essen. In diesem Fall lohnt es sich, über eine zusätzliche Speisekammer neben dem Anbau mit einer Fläche von etwa 3-5 m2 nachzudenken. So können Sie die Küche einfacher ordentlich halten.
Punkt 7: Eine freistehende Garage oder eine Garage im Haus bauen?
Die Nutzfläche der Garage muss so geplant werden, dass die Anzahl der Autos, die dort künftig geparkt werden, ausreichend Platz haben. Denken Sie daran, dass eine Garage oft auch ein Hauswirtschaftsraum oder eine Werkstatt ist, daher lohnt es sich, entweder über eine größere Fläche oder den Bau eines zusätzlichen Raums nachzudenken.
Wenn wir eine Garage in den Haus-Körper einplanen, ist es gut, wenn wir von dort aus direkt in das Haus gelangen. Eine Garage im Haus ist vorteilhaft, da sie uns einen hohen Nutzungskomfort bietet. Außerdem ist sie billiger zu bauen als eine gemauerte Einzelgarage. Der Bau einer Garage im Rohbau eines Gebäudes kostet 8.000-15.000 EUR. Eine freistehende Garage hingegen kostet sogar 15.000 - 30.000 EUR. Eine Garage im Hausinneren kann jedoch große Wärmeverluste verursachen und ist daher nicht immer eine gute Lösung.
Die Fläche einer Garage muss so geplant werden, dass die Anzahl der Autos, die dort in Zukunft parken, berücksichtigt sind.
Ein Carport aus Holz oder Aluminium kann eine Alternative zum Bau einer Garage sein. Die Konstruktion kostet ca. 1.000-5.000 EUR und ist in der Lage, das Auto gegen Witterungseinflüsse in einem grundlegenden Umfang zu schützen. Über Hausentwürfe mit einem Carport, anstelle einer Garage schreiben wir in einem separaten Artikel.
Wo ist der beste Ort für die Planung einer Garage? Die meisten Experten sind der Meinung, dass sie in Bodennähe platziert werden sollte. Das hat seine Berechtigung. Eine Garage in einem Keller ist ungemütlich und kann im Winter Probleme verursachen. Mit einer ebenerdigen Garage gibt es solche Probleme nicht.
Punkt 8: Welche Form haben Haus und Dach?
Unter Experten gibt es viele Meinungen, dass ein Haus mit einer komplexen Form prächtiger aussieht und beeindruckender ist als ein Haus mit einer rechteckigen oder quadratischen Form. Im Hinblick auf die Baukosten ist es jedoch am besten, sich für ein einfaches Haus mit möglichst wenigen Rundungen, Ecken und zusätzlichen Elementen wie Erkern oder Gauben zu entscheiden. Ein einfaches Haus spart nicht nur Baukosten, sondern auch später Geld, weil es das Risiko von Wärmebrücken minimiert.
Im Hinblick auf die Baukosten ist es am besten, sich für ein einfaches Haus mit möglichst wenigen Faltungen und zusätzlichen Elementen wie Erkern oder Gauben zu entscheiden.
Neben dem Fehlen von Erkern und Dachgauben, sollten auch Balkone vermieden werden. Sie sind eine häufige Ursache für Wärmeverluste im Gebäude. Es lohnt sich auch nicht, ein Pultdach zu bauen. Erstens ist seine Ausführung schwierig, was zu Undichtigkeiten führen kann. Zweitens ist ein mehrseitiges Dach viel teurer als ein zwei- oder vierseitiges.
Punkt 9: Die Lage und Ausrichtung des Hauses
Dies ist ein weiterer wichtiger und leider oft übersehener Aspekt. Wenn man darauf achtet, kann man nicht nur bequem leben, sondern auch Geld bei den Betriebskosten des Hauses sparen. Wie kann man also ein Haus planen und mit der Ausrichtung des Hauses Geld sparen?
Räume, in denen Sie sich am meisten aufhalten (z. B. Wohnzimmer), sollten auf der Südseite liegen. Das liegt daran, dass diese Seite die stärkste Sonneneinstrahlung hat, so dass wir tagsüber von der größten Menge an natürlichem Licht profitieren können. Außerdem können Fenster auf der Südseite durch die Sonneneinstrahlung erwärmt werden, wodurch die Räume im Winter besser beheizt werden.
Es ist am besten, ein Schlafzimmer im Norden oder Osten zu platzieren. Im Osten können Sie auch eine Terrasse oder einen Wintergarten anlegen. An diesem Ort ist der Lichteinfall mäßig, so dass man sich dort sowohl ausruhen als auch zum Beispiel im Sommer essen kann.
Punkt 10: Welches Hausdesign soll ich wählen? Von der Stange oder individuell?
Die meisten Menschen wählen ein vorgefertigtes Design aus einem Katalog. Ein solches Projekt ist viel billiger als ein individuelles und wir können aus einem großen Angebot vieler Baufirmen und Architekten wählen. Man kann man die Umsetzung des fertigen Projekts oft live miterleben, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass jemand bereits ein solches Haus gebaut hat.
Beispiele von Projekten sind auf der Website häsuerbauen.net zu sehen, wo Bauherren selbst Fotos vom Bau hinzufügen und fertige Häuser nach fertigen Projekten zeigen. Außerdem wird das fertige Projekt - wenn wir nicht viele Änderungen daran vornehmen - eine große Ersparnis für einen Bauherren darstellen.
Wenn jedoch größere Änderungen geplant sind, ist es besser, sich für ein einzelnes Projekt zu entscheiden. Es kann sich herausstellen, dass die Beauftragung eines Architekten mit dem Entwurf eines Hauses von Anfang bis Ende billiger ist als die Anpassung des fertigen Projekts an die Anforderungen des Investors oder die örtlichen Gegebenheiten.