Das Pultdach - eine interessante Dachform

Bei einem Haus mit einem Pultdach kann der Raum im Dachgeschoss sehr gut genutzt werden. Zudem entstehen so zahlreiche Belichtungsmöglichkeiten durch senkrechtstehende Fensterflächen im Bereich der hohen Wand.

Last updated on Juli 27, 2023

Veröffentlicht am Aug. 9, 2020

Das Pultdach wurde früher gerne für landwirtschaftliche Gebäude verwendet. Gegenwärtig findet man es sehr häufig auch bei Einfamilienhäusern. Das Pultdach ist eine einfache und wirtschaftliche Art, das Haus zu überdachen. Es ermöglicht einen natürlichen Wasserabfluss, so dass keine zusätzliche Entwässerung wie bei Flachdächern erforderlich ist.

Das Pultdach weist wie andere Dachformen Vor- und Nachteile auf. Dieser Artikel konzentriert sich auf das Pultdach:

  • Wie ist das Pultdach aufgebaut?
  • Welche Vor- und Nachteile hat das Pultdach?
  • Wie wird das Pultdach abgedeckt?

Ein sogenanntes Pultdach besteht im Gegensatz zu einem Satteldach aus nur einer geneigten Dachfläche. So bildet die Oberkante der Dachfläche den First und die Unterkante die Dachtraufe. Der oberste Grundriss eines Hauses mit einem Pultdach wartet daher an der einen Seite mit einer hohen Wand und an der gegenüberliegenden Seite mit einer niedrigen Wand auf.


Pultdachhaus - wie sieht der Aufbau eines Pultdaches aus?

Bei Einfamilienhäusern ist das Pultdach meist aus Holz und hängt hauptsächlich vom Neigungswinkel der Dachschräge ab. Unabhängig von der spezifischen Konstruktion muss der tragende Teil der Sparrenkonstruktion bestimmte Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Festigkeit und Stabilität erfüllen. In der Regel wird bei diesem Dachtyp auf eine spezielle Sparren- oder Pfettenkonstruktion zurückgegriffen.

Bei Pultdächern-Dächern mit einer geringen Neigung, werden die folgenden Konstruktionen-Arten verwendet:

Sparrenkonstruktion - die tragenden Elemente bei dieser Lösung sind die Sparren, die sich auf der Außenwand und auf der Säule abstützen. Ihre Abmessungen hängen in erster Linie von dem verwendeten Dachmaterial ab (hauptsächlich von dessen Gewicht). Diese Konstruktion kann nur für kleine Wandspannweiten (max. 6 Meter) verwendet werden.

Moderne Häuser haben immer öfter ein Pultdach.
Moderne Häuser haben immer öfter ein Pultdach.


Sparren-Pfetten-Konstruktion - diese Art von Konstruktion kann in Gebäuden verwendet werden, in denen die Wandspannweite nicht länger als 7 Meter ist. Darin werden Streben, d.h. Diagonalbalken verwendet. Ihre Hauptaufgabe ist es, das Sparrengerüst zu verstärken und auszusteifen.


Immer mehr Einfamilienhäuser mit einem Pultdach

Eingeschossige Gebäude mit Pultdach wirken trotz ihrer oft größeren Ausmaße und komplexen Form außergewöhnlich leicht, ja sogar filigran. Das liegt vor allem an der Besonderheit des Daches, das oft aus unterschiedlich geformten Schrägen besteht - Trapeze, Dreiecke oder Parallelogramme, die sich in Graten oder Kehlen miteinander verbinden.

Klassische Häuser mit Pultdächern sind mit eleganten Gauben ausgestattet, die den Dachraum effektiv beleuchten und seine Nutzfläche vergrößern. Gleichzeitig sind sie ein interessantes dekoratives Element des Daches.

Um den nutzbaren Dachraum effektiv zu nutzen, sind die Schrägen an den Kniewänden angebracht und zusätzlich mit Wandfenstern ausgestattet. Andererseits werden in modernen Konstruktionen von Häusern mit mehrfach geneigten Dächern funktionale Dachfenster eingesetzt, wenn der Dachraum nutzbar sein soll.

Bei nicht genutzten Dachböden haben Pultdächer eine geringe Neigung, was besonders bei einfachen, regelmäßigen Formen attraktiv ist.


Pultdächer haben sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Zu den offensichtlichsten Vorteilen zählt zum Beispiel die relativ einfache Konstruktion. Der Planungsaufwand fällt manchmal sogar noch niedriger aus als beim ohnehin schon einfach zu planenden Satteldach. Die reinen Baukosten für das Material und für die Montage fallen ebenfalls relativ niedrig aus. Aus diesem Grund kann dieser Dachtyp den eher günstigen Dachformen zugeordnet werden. Eindeckungen sind zudem mit den verschiedensten Materialien möglich.

Die niedrigen Baukosten gelten jedoch in aller Regel nur für Pultdächer mit einem etwas höheren Neigungswinkel. Sehr flache Dächer mit einem Neigungswinkel unter 22 Grad können unter Umständen leicht erhöhte Kosten aufgrund der komplizierteren Abdichtung und Dämmung mit sich bringen. Ein weiterer Vorteil eines Pultdachs ist die Flexibilität bei der Grundrissgestaltung.

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Bei einem Haus mit einem Pultdach kann der Raum im Dachgeschoss sehr gut genutzt werden. Zudem entstehen so zahlreiche Belichtungsmöglichkeiten durch senkrechtstehende Fensterflächen im Bereich der hohen Wand. An der gegenüberliegenden Wandseite kann zusätzlich wie bei einem Satteldach mit Dachfenstern belichtet werden. Vorteile ergeben sich bei einem flacheren Pultdach darüber hinaus bei der Installation einer Solaranlage. Durch die einseitig und groß ausgerichtete Dachfläche besteht die Möglichkeit, die Dachfläche und damit auch die Solaranlage perfekt auf die Sonnenseite auszurichten.

Pultdächer weisen obendrein vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des Regenwassers auf, da es einfach aufzufangen ist. Pultdächer warten leider auch mit einigen Nachteilen auf. Probleme können zum Beispiel bei sehr flachen Dächern entstehen.

Durch die flache Neigung fließt das Wasser bei Regen oder nach einem starken Regenfall schlecht ab, was zu längeren Trockenzeiten führen kann. Das Anbringen von Abdichtungs- und Dämmmaterialien ist bei einem Pultdach mit einem sehr flachen Neigungswinkel von größter Bedeutung. Durch zwischenzeitlich verbesserte Baumaterialien werden diese Probleme jedoch teilweise kompensiert.


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Moderne Dachformen sind Geschmackssache

Zusammenfassend warten Pultdächer mit mehr und vor allem mit wichtigeren Vor- als mit Nachteilen auf. Der wichtigste Vorteil ist wohl die Tatsache, dass das oberste Geschoss fast vollständig und nahezu ohne Einschränkungen genutzt werden kann.

Ein Pultdach kann sicherlich zu den moderneren und unkonventionelleren Dachformen zugeordnet werden. Aus diesem Grund meiden vielleicht immer noch einige Bauherren diese einfache aber raffinierte Konstruktion. Im Rahmen moderner architektonischer Gestaltungsrichtlinien gilt das Pultdach jedoch als richtungsweisend. Aber in in puncto Design entscheidet letzten Endes immer noch der persönliche Geschmack des Bauherrn.

Als Dach wird in aller Regel der obere Abschluss eines Hauses bezeichnet. Es zählt aus konstruktionstechnischer und architektonischer Sicht zu den wichtigsten Bauteilen eines Gebäudes. Letztes Endes hat das Dach einen enormen Einfluss auf die Grundrissstruktur, auf die Belichtungsverhältnisse sowie auf die wärmetechnischen Kennwerte einer Immobilie.


Allgemeines über Dächer

Zu den Grundfunktionen eines Daches zählt in erster Linie der Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit. Das Dach hat jedoch nicht nur eine technische Funktion, sondern auch einen großen Einfluss auf das Aussehen des Hauses. Letzten Endes ist der Dachfirst eines Hauses oftmals das Bauteil, welches schon aus weiter Ferne erkannt wird. Städteplaner können mit der Bestimmung der Dachform und Dachausrichtung einem Quartier oder einer Straße ein einheitliches und stimmiges Bild vorgeben.

Dächer findet man in allen erdenklichen Ausführungen und aus diversen Materialien. In den letzten Jahrzehnten kamen moderne Dachformen hinzu. Die Entwicklung neuer Dachformen wurde unter anderem durch die verbesserten Baumaterialien wesentlich begünstigt. Viele Jahre war das Satteldach das Maß aller Dinge im Bereich der Einfamilienhäuser. Zwischenzeitlich erkennen jedoch viele Bauherrn die Vorteile diverser anderer Typen, wie zum Beispiel von Pultdächern, für sich.

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