Ein Doppelhaus mit Köpfchen bauen
Wer sich mit dem Gedanken, eine Doppelhaushälfte zu bauen, auseinandersetzt. Der wird vielleicht feststellen, dass dieser Haustyp zu Unrecht in der Gesellschaft, mit negativen Vorurteilen behaftet ist. Schnell wird den Doppelhaus-Bauherren nachgesagt, dass die Finanzierung wohl nicht für ein Einfamilienhaus ausreicht oder Doppelhaushälften die Häuser der zweiten Klasse darstellen.
Was dazu geführt hat, sind viele Doppelhausbauten aus den 80er und 90er Jahren, die sehr konservativ geplant und wenig Spielraum für individuelle Planungen vorsahen. Des Öfteren wurden dadurch bei Wiederverkaufen, niedrigere Preise erzielt, als eigentlich angemessen sei. Architekten und Hausbaufirmen haben seit Jahren den Trend erkannt und haben interessante und vorbildliche Zweifamilienhäuser entstehen lassen. Der Trend geht zum Doppelhaus, was nicht auf den ersten Blick, als solches zu erkennen ist.
Eine Doppelhaushälfte besteht aus zwei Einfamilienhäusern
Wie der Name „Doppelhaus“ schon sagt, handelt es sich um zwei aneinander gesetzte Häuser. Optisch gesehen sind die beiden Häuser miteinander verbunden, aber aus konstruktiven Gesichtspunkten werden die Verbindungswände voneinander getrennt errichtet. Da bei diesem Haustyp zwei Familien aneinander wohnen, muss besonders auf den Schallschutz geachtet werden.
Schallbrücken müssen bautechnisch, nach genau festgelegten Vorschriften vermieden werden. Lediglich in den Kellerbereichen, werden aus Kosteneinsparungsgründen, auf eine Trennung der Wände verzichtet. Aufgrund der indirekten Verbindungswand, haben Doppelhäuser anstatt 4 Außenwände lediglich 3 Außenwände. Das führt zu einem geringeren Energieverlust, was Heizkosten einspart.
Preise und Kosten reduzieren sich bei diesem Haustyp
Das Doppelhaus ist eine kostengünstige Alternative, gegenüber dem normalen Einfamilienhaus. Baukosten können durch den Bau eines Doppelhauses durch zwei Bauherren geteilt werden. In der Regel kann das Haus auf einem Grundstück gebaut werden. Handelt es sich um zwei relativ gleiche Haushälften, reduzieren sich die Planungskosten beim Architekten.
Auch die Preise für einzelne Gewerke wie Sanitär und Rohbauer etc., lassen sich für zweimal die gleiche Arbeit, besser rabattieren. Weitere Kosten werden gespart, bei den Medienanschlüssen und beim Bauleiter, der zugleich 2 Objekte an einem Ort betreut. Die Wand die beide Häuser indirekt verbindet, ist keine Außenwand, sondern eine Trennwand. Bei einer Trennwand reduzieren sich die Herstellungskosten, durch den Wegfall von Außenputz, Dämmung und Fenster, um bis zu 40%.
Doppelhäuser zu bauen birgt Vorteile und Nachteile
Doppelhäuser können Grundsätzlich auf ein Grundstück oder direkt auf die Grundstückslinie zweier Grundstücke gebaut werden. Was es aber immer vorher, mit dem Bauamt zu klären gilt. In manchen Gemeinden dürfen keine Doppelhäuser gebaut werden. Baut man die Doppelhaushälften auf eigene Faust, so kann man die zweite Haushälfte gewinnbringend vermieten. Was bei aktuell historisch niedrigen Zinsen, sehr interessant erscheint.
Werden nach vielen Jahren z.B. bei der Fassade Nachbesserungsarbeiten nötig, müssen immer beide Parteien mitziehen, damit es nicht zu farblichen unterschieden, der Hausfassade kommt. Bei diesem Haustypen ist ein gutes Nachbarschaftliches Verhältnis, aufgrund der Nähe, wichtiger als bei anderen Haustypen. Aber fährt man mal in den Urlaub, hat immer jemand ein Auge auf das Haus und kann gegebenenfalls den Garten bewässern.