Häuser - Welchen Energieverbrauch haben die unterschiedlichen Haustypen?
Welche Energie-Kosten hat man für die Beheizung eines Niedrigenergiehauses im Vergleich zu einem herkömmlichen Haus?
Standard-Haus
Herkömmliche Häuser werden in der Regel aus Porotonsteine oder Porenbeton gebaut. Sie zeichnen sich durch eine beliebte Haus-Form mit einem nutzbaren Dachgeschoss aus. Trotz Wärmedämmung von Dach und Fassade erfordern sie einen erheblichen finanziellen Aufwand für die Beheizung des Gebäudes. Standard-Häuser werden am häufigsten gebaut, da sie relativ kostengünstig sind und viele Baumaterialien zur Verfügung stehen. Der Standard-Energiebedarf beträgt 160 kWh je m2 pro Jahr.
Niedrig-Energie-Haus
Das Niedrigenergiehaus zeichnet sich durch einen einfachen Baukörper und geringen einer Dachneigung aus. In Niedrigenergiehäusern wird eine Wärmedämmung mit einer Dicke von mindestens 20 cm (in den Wänden) und mindestens 30 cm (im Dach oder in der Decke) verwendet. Der Wärmedurchgangskoeffizient von Fenstern und Außentüren darf nicht mehr als 1,3 W je m2 betragen.
Die Beheizung eines energieeffizienten Hauses erfolgt mit einer Wärmepumpe oder einem Brennwertkessel. Darüber hinaus können Bauherren die Heizung mit Solarenergie unterstützen, indem sie Sonnenkollektoren einsetzen. Das so ausgestattete Niedrigenergiehaus hat einen Energiebedarf von ca. 70-80 kWh je m2 pro Jahr.
Passivhäuser
Die ideale Lösung für minimale Heizkosten ist derzeit der Bau eines Passivhauses. Passivhäuser sind den bereits erwähnten energieeffizienten Häusern sehr ähnlich. Die passive Investition ist jedoch darauf ausgerichtet, passive Energie aus natürlichen Quellen zu gewinnen. Daher wird der Energieverbrauch eines Passivhauses mit durchschnittlich 20 kWh/(m2*Jahr) angegeben.
Passivhausprojekte orientieren sich an der Verwendung von einfachen Blöcken mit einem einfachen oder doppelten Pultdach. Es sei darauf hingewiesen, dass die gesamte Fassade auf der Südseite verglast werden sollte. Dies ermöglicht einen deutlich geringeren Stromverbrauch für die Heizung. Auch auf der Nordseite vermeiden die Bauherren Verglasungen, um unnötige Wärmeenergieverluste zu vermeiden.
Passivhäuser haben einen durchschnittlichen Wärmedurchgangskoeffizienten der Wände und des Daches von maximal 0,12 W/(m2K). Es wird daher empfohlen, eine Wärmedämmung mit einer Dicke von mindestens 30 cm in den Wänden und 50 cm im Dach zu verwenden. Der Wärmedurchgangskoeffizient für Türen und Fenster sollte maximal 0,8 W/(m2k) betragen.
Sowohl ein Passivhaus als auch ein energieeffizientes Haus sollten in Bezug auf die Wärmedämmung frei von Wärmebrücken sein. Deshalb werden innovative Dämmmethoden empfohlen, wie das Einblasen von Granulat (Einblasdämmung) unter Druck.
Passivhäuser nutzen neben der Sonnenenergie auch Wärmepumpen. Darüber hinaus wird der Stromverbrauch als Hilfsmittel für die Beheizung des Hauses und die Warmwasserbereitung genutzt.
Heizkosten
Heizkosten für ein Standard-Haus
Üblicherweise heizen wir unsere Häuser mit Festbrennstoff-, Öl- oder Gasheizung. Sehr viel seltener werden elektrische Heizungen verwendet, die sich als zu teuer erweisen.
Für ein Haus mit einer durchschnittlichen Grundfläche von 160 m2 variieren die Heizkosten wie folgt:
Heizen mit Heizöl - 1.750 bis 2.000 EUR (der Verbrauch liegt zwischen 2.000 und 2.500 Litern Heizöl pro Jahr)
Heizen mit Holzpellets - 800 bis 1.100 EUR (Verbrauch von 4 bis 5 Tonnen Pellets pro Jahr)
Erdgasheizung - 1.000 bis 1.300 EUR (Verbrauch von ca. 3.500 bis 4.400 m3 Erdgas pro Jahr)
Heizung mit Flüssiggas - mehr als 2.000 EUR (Verbrauch von ca. 3.000 Litern)
In den oben genannten Kosten sind sowohl die Heizenergie als auch das Warmwasser enthalten.
Heizkosten für ein energieeffizientes Haus
Die Beheizung eines energieeffizienten Hauses und die Erzeugung von Brauchwarmwasser werden in den meisten Fällen durch Strom unterstützt. Bei einem Musterhaus mit einer Fläche von 160 m2 beläuft sich der Energieverbrauch auf ca. 11.000 kWh pro Jahr. Das Warmwasser wird bei dieser Berechnung jedoch nicht berücksichtigt.
Die durchschnittlichen Kosten werden also ca. 1.400 EUR betragen. In einem herkömmlichen Gebäude würde der Energieverbrauch dagegen 25.000 kWh pro Jahr betragen, was uns ca. 3.000 EUR kosten würde. Wenn wir uns für andere Heizungsarten entscheiden, könnten sich die endgültigen Kosten auf 500 bis 800 EUR jährlich belaufen.
Heizkosten für Passivhäuser
Der Stromverbrauch für ein Passivhaus mit einer Fläche von 160 m2 würde ca. 2.400 kWh pro Jahr betragen. Dies würde letztlich zu einer Stromrechnung von ca. 700 EUR führen. Und das ist die niedrigste Kosten-Rechnung im Vergleich zu allen bisherigen Optionen, selbst bei einer Elektroheizung.
KfW 40, 40 plus oder KfW 55 - wie energieeffizient soll das Haus sein?
Je energieeffizienter das Haus gebaut wird, umso niedriger sind die Folgekosten insbesondere für die Heizung und Warmwasserbereitung. Seit Anfang 2016 gelten neue Standards für die Energieeffizienz von Gebäuden. Diese betreffen den höchstzulässigen Jahresprimärenergiebedarf beispielsweise zum Heizen, für die Warmwasserbereitung und mehr.
Auch der maximal erlaubte sogenannte mittlere Wärmeverlust durch die Hülle des Gebäudes wurde mit der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) um 20% reduziert. Die Standards KFW 40, 40 plus und 55 sind Standardvorgaben der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) für Neubauten. 55 bedeutet, dass ein Neubau nur 55 % der Primärenergie eines KfW-Effizienzhauses 100 benötigt.
Energieeffizientes Bauen wird unter anderem durch die KfW durch zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse gefördert. Informationen zu den Fördermöglichkeiten erhalten Bauwillige bei Ihrer Hausbank.
Fazit - Heizung von Standardhäusern, energieeffizienten Häusern und Passivhäusern
Das Heizen eines energieeffizienten Hauses ist viel billiger als das Heizen eines herkömmlichen Hauses. Auch wenn die Warmwasseraufbereitung im Spiel ist. Wenn Sie an den niedrigsten Kosten interessiert sind, lohnt es sich, ein Passivhaus zu bauen. Leider sind die hohen Kosten ein häufiges Hindernis beim Bau eines dieser Haustypen.
Die Beheizung eines Passivhauses ist um ein Vielfaches kostengünstiger als herkömmliche Heizmethoden, so dass sich die Baukosten innerhalb von etwa einem Dutzend Jahren amortisiert. Leider kosten Wärmepumpen, sowohl Erd- als auch Luftwärmepumpen, viele tausend Euro mehr als eine Gastherme.
Darüber hinaus ist ein höherer finanzieller Aufwand für den Bau eines vollständig energieeffizienten Gebäudes erforderlich. Daher sollte man sich überlegen, ob man in der Lage ist, viel höhere Baukosten für den Vorteil niedriger, praktisch nicht wahrnehmbarer Heizkosten zu tragen.