Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung
In Neubauten sind moderne und energiesparende Fußbodenheizungen heute Standard. Fußbodenheizungen sind wegen der geringen Heizkosten, der gleichmäßigen Wärmeverteilung und der angenehmen Wärmestrahlung sehr beliebt.
Die in den vergangenen Jahren stetig gesunkenen Kosten pro qm machen Fußbodenheizungen auch für den nachträglichen Einbau bei der Sanierung von Altbauten interessant.
Alles Wissenswerte über Fußbodenheizungen zeigt der folgende Ratgeber.
Was kostet eine Fußbodenheizung?
Die Kosten pro qm für Fußbodenheizungen sind abhängig von der Art der Heizung, den Vorarbeiten und den qm Wohnfläche. Bei Fußbodenheizungen werden grundsätzlich wasserführende und elektrische Heizungen unterschieden. Bei wasserführenden Fußbodenheizungen gibt es wiederum zwei verschiedene Ausführungen. Diese werden als Nass-System oder als Trockensystem bezeichnet. Beide Systeme heizen mit von der Zentralheizung aufgeheizten Wasser. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die Art, wie sie eingebaut werden.
Fußbodenheizung Kosten für Nass-System Fußbodenheizungen
Bei sogenannten Nass-System Fußbodenheizungen werden die Heizungsrohre je nach Untergrund direkt auf dem Boden oder auf Dämmplatten verlegt und befestigt. Anschließend werden sie mit einem Heizestrich übergossen. Das heißt, die Heizungsrohre sind fest mit dem Estrich verbunden und dauerhaft integriert.
Bei einer Nass-System Heizung muss für das Verlegen der Heizungsrohre mit Kosten pro qm in Höhe von ca. 10 bis 12 Euro gerechnet werden. Die Kosten insgesamt inklusive Material summieren sich auf ca. etwa 45 bis 80 Euro pro qm.
Kosten pro qm für Trocken-System Fußbodenheizungen
Bei Trocken-Systemen verlegen die Monteure die Heizungsrohre auf speziellen Platten, die anschließend mit Platten aus Trockenestrich abgedeckt werden. Pro qm sind die Kosten wegen der speziell Montageplatten etwas höher als bei einem Nass-System.
Bei einer Trocken-System Heizung muss für das Verlegen der Heizungsrohre mit Kosten pro qm von ca. etwa 12 bis 14 Euro gerechnet werden. Insgesamt kostet eine Trockensystemheizung ca. 70 bis 100 Euro pro qm.
Kosten pro qm für eine elektrische Fußbodenheizung
Eine elektrische Fußbodenheizung nutzt elektrischen Strom, der durch Heizmatten, Heizfolien oder Heizschlangen geleitet wird und diese erwärmt. Die Matten und Folien werden auf dem Boden verlegt und abgedeckt. Für eine elektrische Fußbodenheizung sind die Kosten pro qm wegen des einfachen Einbaus niedriger als bei einer wasserführenden Heizung.
Die Fußbodenheizung Kosten für das Verlegen betragen einer elektrischen Heizung in der Regel weniger als 10 Euro pro qm. Die Kosten für Material und Verlegen insgesamt sind mit ca. 15 bis 40 Euro pro qm deutlich günstiger als bei wasserführenden Fußbodenheizungen.
Was kostet es pro qm, eine Fußbodenheizung nachträglich einzubauen?
Die Kosten für das Nachrüsten von Fußbodenheizungen in einem Altbau sind abhängig von den erforderlichen Vorbereitungen, bevor die neue Heizung eingebaut werden kann. Wenn der vorhandene Estrich ausgebaut werden muss, sollten Kosten in Höhe von etwa 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter zusätzlich zu den Kosten für das Verlegen der Heizung kalkuliert werden. Wenn die neue Heizung in den Estrich verlegt werden kann, kostet das Entfernen des alten Fußbodenbelags und das Fräsen der Kanäle ebenfalls etwa 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter.
Kann man Fußbodenheizungen nachträglich auf Holzbalkendecken verlegen?
Wohnhäuser aus der Gründerzeit bis in die 1960er-Jahre wurden meist mit Holzbalkendecken und Holzfußböden ausgestattet. Grundsätzlich ist es möglich Fußbodenheizungen bei Holzbalkendecken nachzurüsten. Hierbei kommen jedoch in der Regel nur Trockensysteme infrage, da diese leichter sind und keine Feuchtigkeit die Holzbalkendecke beschädigen kann.
Der Aufbau erfordert jedoch eine hohe Sorgfalt und sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Unebenheiten müssen vor dem Verlegen der Heizung ausgeglichen werden. Beispielsweise mit einer Ausgleichsschüttung. Zudem muss eine lastverteilende Schicht eingebracht werden, da eine Holzbalkendecke in aller Regel insgesamt weniger Last pro qm tragen kann als eine Betondecke.
Können Fußbodenheizungen mit Heizkörpern kombiniert werden?
Bei Neubauten ist die Kombination einer Fußbodenheizung mit Heizkörpern in der Regel kein Problem, da nur noch Niedertemperaturheizungen in Neubauten eingesetzt werden dürfen. Bei einer Altbausanierung stellt sich oft die Frage, ob eine bestehende Heizung mit Heizkörpern mit einer neuen energiesparenden Fußbodenheizung kombiniert werden kann. Häufig spielen die Kosten hierbei eine wichtige Rolle.
Bei der Sanierung von Altbauten ist eine Kombination von Heizkörpern beim Nachrüsten aber ebenfalls möglich. In diesem Fall wird die bestehende Heizungsanlage um einen weiteren Heizkreis erweitert, der über eine eigene Pumpengruppe an die bestehende Heizungsanlage angeschlossen wird.
Diese Pumpengruppe verbindet den Hochtemperaturkreislauf für die Heizkörper mit dem Niedertemperaturkreislauf für die Fußbodenheizung. Dabei sorgt die Pumpengruppe dafür, dass die Vorlauftemperatur im Niedertemperaturkreislauf immer konstant bleibt.
Die Heizkörpersorgen bei dieser Kombination für eine schnelle Erwärmung des Raumes und die Heizung im Fußboden für behagliche Strahlungswärme. Diese Lösung ist technisch jedoch sehr aufwendig und kostspielig, da zu den Kosten pro qm für die Fußbodenheizung noch die Kosten für die Pumpengruppe hinzugerechnet werden müssen.
Welcher Estrich ist bei Fußbodenheizungen empfehlenswert?
Bei der Neu-Installation oder beim Nachrüsten von Fußbodenheizungen ist die Wahl des richtigen Estrichs von entscheidender Bedeutung. Der Estrich muss einerseits gegen die Wärme der Heizung resistent sein, eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweisen aber die Wärme auch gut leiten können. Bei Fußbodenheizungen kommt daher ein sogenannter Heizestrich zum Einsatz.
Heizestriche basieren entweder auf Calciumsulfat oder Zement. Wegen seiner Vorteile gegenüber Zementestrich wird Calciumsulfatestrich beim Einbau von Fußbodenheizungen meist der Vorzug gegeben. Calciumsulfatestrich eignet sich für große Flächen, er bietet eine hohe Wärmespeicherkapazität, leitet Wärme sehr gut und trocknet beim Einbau schneller. Der Nachteil gegenüber Zementestrich ist, dass dieser Heizestrich unbeständig gegen Feuchtigkeit ist.
Wie hoch ist der Aufbau einer Fußbodenheizung?
Bei der Aufbauhöhe von Fußbodenheizung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Unter anderem das System der Heizung. Nass-Systeme haben dabei grundsätzlich einen höheren Auflauf als Trockensysteme und eine elektrische Fußbodenheizung.
Aufbauhöhe bei Fußbodenheizungen im Nass-System
Die Aufbauhöhe von wasserführenden Fußbodenheizungen im Nass-System kann bei Neubauten problemlos bei der Planung einbezogen werden. Beim Nachrüsten von Fußbodenheizungen in einen Altbauten muss die Höhe jedoch berücksichtigt werden, um zu vermeiden, dass beispielsweise Türen gekürzt oder angehoben werden müssen.
Auch der Einbauort spielt für die Höhe des Aufbaus eine Rolle. Wird die Heizung auf der Bodenplatte oder der Kellerdecke eingebaut, muss sie in aller Regel mit einer Wärmeisolierung ausgestattet werden, um zu vermeiden, dass die teure Heizenergie in den Keller oder den Boden abgeleitet wird. Je nach Raum muss zudem zusätzlich eine Dampf- und Feuchtigkeitssperre berücksichtigt werden.
Wenn eine Wärmeisolierung erforderlich ist, hat die Heizung eine Aufbauhöhe von ca. 9 cm. Kann man sie ohne Wärmeisolierung verlegen, beträgt die Einbauhöhe von Fußbodenheizungen im Nass-System ca. 6,5 cm.
Einbauhöhe von Fußbodenheizungen im Trockensystem
Die Einbauhöhe von Fußbodenheizungen im Trockensystem ist geringer als bei Nass-System Heizungen. Bei dieser Version werden die Heizungsrohre in die vorgefertigten Bodenelemente eingelegt. Gegebenenfalls muss auch hier zuerst eine Wärmeisolierung montiert werden. Die Einbauhöhe von Fußbodenheizungen im Trockensystem beträgt daher nur etwa 2 bis 5 cm.
Einbauhöhe elektrische Fußbodenheizung
Eine elektrische Fußbodenheizung, die nachträglich eingebaut wird, hat die geringste Aufbauhöhe. Bei modernen Systemen wird der Boden beim Nachrüsten weniger als einen Zentimeter angehoben. Eine Änderung an den Türen und Türzargen ist daher in der Regel nicht notwendig.
Wenn Fußbodenheizungen nachträglich eingebaut werden, sollte berücksichtigt werden, dass beim Nachrüsten in nicht allen Räumen durch die Anhebung einzelner Zimmerböden Stolperfallen entstehen können.
Welche Dämmung eignet sich für Fußbodenheizungen?
Beim Einbau von Fußbodenheizung in Neubauten und beim Nachrüsten in Altbauten stellen sich Bauherrn oft die Frage, ob es sinnvoll ist, eine Wärmeisolierung unter der Fußbodenheizung zu verlegen. Fachleute sind sich einig, dass dies eine sinnvolle Investition ist. Die Wärmeisolierung sorgt dafür, dass die von der Heizung abgegebene Wärme nicht nach unten beispielsweise in den Kellerraum oder über die Bodenplatte ins Erdreich abgeleitet wird.
Durch eine geeignete Wärmeisolierung wird die Heizwärme nur nach oben in den Raum geführt. Isoliermaterialien verbessern grundsätzlich die Effizienz der Fußbodenheizung und reduzieren die Aufheizzeit. Bis zu 90 % der Aufheizzeit kann mit dem Verlegen von geeigneten Isoliermaterialien unter der Heizung eingespart werden.
Zum Einsatz kommen beispielsweise:
- Styropor
- Holzfaserdämmplatten
- Mineraldämmplatten
- XPS-Hartschaum
- PUR-Hartschaum
- Zellulose
- Perlite
- Schaumglasplatten
- Schaumglasschotter
Bei einer Decke, unter der sich beheizte Wohnräume befinden, ist das vorherige Verlegen einer Isolierung jedoch nicht erforderlich.
Beim Nachrüsten von Fußbodenheizungen Kosten sparen durch Zuschüsse
Der Einbau von Fußbodenheizungen wird unter bestimmten Voraussetzungen vom Staat gefördert. Wenn die Heizung nachträglich eingebaut und gleichzeitig die Heizungsanlage erneuert wird, werden die Fußbodenheizung Kosten zumindest zum Teil vom Staat mit günstigen Krediten oder Zuschüssen gefördert.
Mit dem Förderprogramm Heizungsoptimierung bei Wohngebäudesanierung unterstützt der Staat Bauherren bei der Durchführung aller Maßnahmen, die der Optimierung der Heizung in bestehenden Gebäuden dienen und mit denen die Energieeffizienz des Systems erhöht werden kann. Zu diesen Maßnahmen gehören neben dem hydraulischen Abgleich auch der Austausch der Heizungspumpe sowie der Einbau von Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen.
Informationen erhalten Bauherren, die eine Fußbodenheizung nachrüsten wollen, bei der Hausbank oder direkt bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau.