Hornissen sind ein Segen für die Natur, aber die Menschen haben oft große Angst vor ihnen. Vor allem, wenn sich ein Hornissennest auf einem Grundstück befindet. Wer sich richtig verhält, kann ohne Probleme mit ihnen leben. Was Sie wissen müssen! Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Hornissen sind ökologisch wertvoll
Die Sommerzeit ist die Zeit der Hornissen, und die gelb-schwarz gestreiften Insekten fliegen vorbei und lassen in unseren Köpfen die Alarmglocken schrillen. Doch kein Grund zur Panik: Im Gegensatz zu unseren kleineren Wespen ernähren sich Hornissen ausschließlich von anderen Insekten, dem Saft von Pflanzen und Bäumen sowie Fallobst. Sie brauchen nicht zu befürchten, dass sie von einem gedeckten Tisch oder einem Eis auf der Terrasse angezogen werden.
Hornissen sind, wie Bienen und Hummeln, seit fast 40 Jahren geschützt. Das Verletzen oder Töten einer Hornisse kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden. Obwohl sie in Deutschland eher selten anzutreffen sind und gesetzlich geschützt sind, sollte man nicht vergessen, dass jede Art eine wichtige Rolle in der Natur spielt. Und wenn uns eine Art als schädlich oder unnötig erscheint, bedeutet dies, dass wir sie nicht gut genug kennen.
Als Umweltpolizei sorgen sie für das natürliche Gleichgewicht und die Ordnung in Insektenpopulationen. Sie brauchen tierisches Eiweiß, um ihre Nachkommen aufzuziehen. Und nicht nur ein bisschen. Ein großer Hornissenschwarm fängt etwa 500 Gramm Insekten pro Tag. Gartenschädlinge, aber auch Wespen, Mücken und Fliegen werden häufig Opfer von Hornissen. Wenn Sie in Ihrem Garten oder zu Hause ein Hornissennest haben, können Sie sich vor dem Ansturm von Wespen und Mücken schützen und auch die Pflanzen in Ihrem Garten profitieren davon.
Wie erkennt man ein Hornissennest?
Die Nester bestehen aus einer papierähnlichen Masse, die aus alten Holzfasern besteht, die zerkaut und mit Speichel vermischt wurden. Da die Tiere nur verrottetes Material verwenden, müssen Sie sich keine Sorgen um die Unversehrtheit z. B. eines hölzernen Dachstuhls machen. Zunächst bauen die Insekten Zellen, in denen sich die Larven entwickeln, und umgeben sie mit einer Schutzwand. Auf dem Höhepunkt kann ein Hornissenschwarm bis zu 800 Tiere zählen. Das bräunlich gefärbte Nest kann bis zu 70 cm hoch sein. Wespennester sehen ähnlich aus, sind aber meist gräulich.
Im Gegensatz zu Wespen hinterlassen Hornissen ein nach unten gerichtetes Loch im Nest, durch das Kot, tote Larven und erwachsene Insekten geworfen werden. Befindet sich das Nest im Haus oder im Gartenschuppen, ist es ratsam, Papier oder Plastikfolie unter das Nest zu legen, damit es leichter sauber zu halten ist.
Eine große Schale mit saugfähigem Material am Boden ist noch praktischer. Hornissen fühlen sich in Obstgärten, Wäldern und Parks am wohlsten. Da es in städtischen Gebieten schwierig ist, einen menschenleeren Raum zu finden, nisten die Insekten zwangsläufig in der Nähe von Menschen. Sie bauen ihre Nester in Höhlen, Vogelnistkästen und auch in Schuppen und Dachböden.
Ein Hornissennest im Haus oder Garten - was tun?
In den meisten Fällen ist das Vorhandensein eines Hornissennestes im Garten oder auf dem Dachboden überhaupt kein Ärgernis, da diese Tiere dem Menschen gegenüber sehr friedfertig sind. Sie greifen nur in unmittelbarer Nähe des Nestes an, wenn sie eine Bedrohung für ihre Familie spüren oder wenn sie versehentlich getroffen werden und sich verteidigen müssen. Erwachsene Hornissen ernähren sich von anderen Insekten, Früchten, Baumsäften und gelegentlich auch von Nektar. Die gelb-schwarzen Tiere wollen absolut niemanden stören, weder beim morgendlichen Kaffee mit Kuchen auf der Terrasse noch beim sommerlichen Grillfest.
Ist ein Hornissenstich gefährlich?
Ein Hornissenstich ist für den Menschen nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich. Die Gifteigenschaften dieser Insekten sind vergleichbar, und der schmerzhaftere Hornissenstich ist auf ihren größeren Stachel zurückzuführen. Hinzu kommt, dass Bienen ihr Gift zur Abwehr von großen Säugetieren wie Bären und Dachsen verwenden, während Hornissen es als Jagdwaffe bei der Insektenjagd einsetzen, so dass es nicht so wirksam sein muss. Bei Menschen, die auf Hornissengift allergisch reagieren, kann ein Hornissenstich (wie ein Bienen- oder Wespenstich) einen regelrechten Schock auslösen.
Wie kann man sich vor Hornissen schützen?
Wenn jemand diese Reaktionen bei sich selbst oder bei jemandem in seinem Haushalt vermutet, sollte er das Hornessennest den entsprechenden Naturschutzbehörde melden, die für die Entfernung von Hornissennestern in Häusern und Wohnungen zuständig sind. Der Versuch, ein Nest zu zerstören, kann zu einer heftigen Reaktion der Hornissen und einem Angriff vieler Tiere führen.
Die unmittelbare Umgebung des Nestes sollte mit einem Absperrband markiert werden, um zu verhindern, dass sich jemand versehentlich den Hornissen nähert.
Die Einhaltung folgender Regeln kann helfen:
- Vermeiden Sie starke Erschütterungen in der Nähe des Hornissennestes.
- Halten Sie beim Mähen des Rasens einen Abstand von mindestens 4-5 Metern zum Nest ein.
- Sie können Fliegennetze an den Fenstern anbringen, wenn sich ein Hornissennest in der Nähe Ihres Hauses befindet.
- Blockieren Sie nicht die Flugbahn der Insekten und blasen Sie nicht in den Auslass des Nestes oder auf die Insekten.
- Nehmen Sie keine Eingriffe an der Nestöffnung oder ihrer Befestigung vor.
Gehen Sie nicht barfuß in einem Obstgarten, wo Fallobst auf dem Boden liegen könnte. - Wenn ein Insekt in der Nähe ist, vermeiden Sie hektische Bewegungen.
Wie lange leben Hornissen?
Das Hornissenreich existiert und ist von Mai bis Anfang November aktiv, dann sterben die Tiere. Nur die jungen Weibchen ziehen nach dem Paarungsflug im Herbst in der Gegend umher und suchen nach Winterquartieren, wo sie überwintern. Bei Temperaturen unter 10 °C sterben die Männchen und Weibchen, und das Nest wird leer. Im neuen Jahr, Mitte Mai, beginnt das Weibchen, das erfolgreich überwintert hat, mit dem Bau des ersten Nestes. Sie baut selbst mehrere Zellen und legt darin Eier ab. Die Mutter füttert die Larven, die schnell wachsen und sich zu Arbeitsbienen verpuppen. Von nun an widmet sich das Weibchen der Eiablage, während die Arbeitsbienen den Rest erledigen: Sie verteidigen und erweitern das Nest, füttern die Larven und halten die richtige Temperatur. Die zuletzt gelegten Eier entwickeln sich zu Weibchen und Männchen.
Abgesehen von den überwinternden Königinnen ist das Leben der Hornissen kurz. Die Weibchen leben nur drei bis vier Wochen und die Männchen höchstens zwei Monate. Die Königinmutter legt immer wieder neue Eier und das Hornissennest ist insgesamt etwa sechs Monate lang bewohnt. Die meisten Menschen entdecken Hornissennester erst im Spätsommer, so dass der Kontakt mit den Insekten meist sehr kurz ist. Ein verwaistes Nest kann im Frühjahr sicher selbst entfernt werden.